Trinkmüll
Auf ein Wort
Die Limo kommt direkt aus der Sonne. Ein Genuss in vielen Geschmacksrichtungen.
200 Milliliter, Wasser, etwas mehr Fruchtsaft als Zucker, natürliches Aroma. Der
Strohhalm klebt an der Verpackung aus Plastik und Alu. Reinstechen. Genießen.
Weltweit werden über sechs Milliarden Beutel pro Jahr getrunken. Nach ein paar
Minuten ist der Spaß vorbei und die Verpackung landet im Müll.
Verrotten wird sie zu gut wie nicht. Wenn die Verpackung nicht im Mülleimer landet,
wird man Jahrtausende später Beutel in der Landschaft finden, die beweisen, dass
hier in Mensch etwas Limonade getrunken hat.
Ich frage mich: wann hört das auf? Der Wahnsinn, alles in Folie und Alu zu
verpacken, was gut auch als Mehrwegflasche daherkommen könnte. Bei jedem
Einkauf sehe ich Menschen vor mir an der Kasse, die jede Menge
Einwegverpackungen aufs Band legen. Getränke, Fertiggerichte, Süßigkeiten. Ich
möchte schon was sagen, bin aber selbst nicht viel besser. Ich ärgere mich, wenn es
Obst und Gemüse nur verpackt gibt und ich die Käse Box zum Einkauf an der Theke
zu Hause vergessen habe.
Irgendwann, so glaube ich, werde ich einmal vor meinem Schöpfer stehen und der
wird mich fragen: na, was hast du aus deinem Leben gemacht? Müll, werde ich dann
antworten müssen. Weil ich zu faul war. Oder nicht nachgedacht habe. Und viel zu
oft geschwiegen habe.